Briefumschlag mit Aufschrift Rechtsanwalt Christian Bangert Verteidigerpost, gehefteter Schriftsatz und ein weiteres zerrissenes Schreiben von Bangert (unbekannter Inhalt)
In dem Subway-Strafverfahren gegen Peter Borchert wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung u.a. war Rechtsanwalt Christian Bangert sein Strafverteidiger. Bangert erhielt auch Akteneinsicht.
Aber Bangert war nicht nur der Strafverteidiger, er war selber Bandido-Rocker. Christian Bangert befand sich laut Prozessakte während der Tat in der Nähe des Tatorts, und zwar in der Gaststätte Vivano, welche durch das Treppenhaus des Fastfoodrestaurants Subway erreichbar ist. Die Polizei erhielt vom Inhaber den Hinweis, dass sich im Vivano drei Personen aufhalten würden, welche seiner Meinung nach dem Motorradclub Bandidos angehörig sein würden: Meick Krasch, der bis zum 09. Dezember 2009 Präsident der Bandidos Neumünster war, Christian Bangert und Ivo Hohmann. In der Akte heißt es, dass diese Personen „aufgrund polizeilicher Vorerkenntnisse zum Sympathiesantenkreis des Motorradclubs BANDIDOS“ gehörten. Sie waren also Hangarounds. Rechtsanwalt und Bandido-Hangaround Bangert wurde also im Subway-Prozess als Tatverdächtiger geführt. Er bestritt, an der Tat beteiligt gewesen zu sein. Dennoch fuhr Bangert nach der Tat mit seinem Fiat KI-NE 968 zum Clubheim der Bandidos in der Kummerfelder Straße.
Im Vivano hatte man Bangert das Handy abgenommen. Nach Rücksprache mit OStA Ostrowski sah dieser keinen Tatverdacht, so dass er auch keine rechtliche Grundlage für die weitere SichersteIlung des Handys sah. Bangert erhielt sein Handy also um 23:20 Uhr zurück.
Eine Situation, die durch die Überwachung von Borchert nach der Tat ans Licht kommt, ist ein Gespräch zwischen Borchert und RA Bangert, mit dem er am 04.02.2010 in seinem Fahrzeug auf dem Weg zu einer Gerichtsverhandlung nach Hamburg ist. Dort berichtet Borchert auf Nachfrage von RA Bangert von einer aggressiven Situation mit Krasch. Wie vertraut die beiden miteinander sind, zeigt die Antwort Bangerts auf die Frage von Borchert, ob der Rechtsanwalt sein Messer an sich nehmen könne:
‘Ey, Borchert, echt, was erwartest du denn?”
Der „Anwalt Ihres Vertrauens“: Herr Bangerts letzte bekannte Adresse als Anwalt lautet Gravelottestraße 12, 24116 Kiel.
Brief an Peter Borchert, 24534 NMS, Absender Pf 2121 aus 26403 Wittmund
Hinter diesem Postfach steht der „JVA-Report“, eine Knastlektüre für inhaftierte Neonazis. »Eine Vernetzung von Kameraden innerhalb und außerhalb der Kerkermauern« will der »JVA Report« ermöglichen. Inhaber der Bezugsadresse, ein Postfach in Wittmund, und eines Spendenkontos für den »JVA Report« ist Stefan Richardt aus dem niedersächsischen Carolinensiel. Der gelernte Koch, Jahrgang 1983, stammt aus dem Land Brandenburg und war 2008 in Friesland erfolgloser Kandidat der NPD bei den Landtagswahlen in Niedersachsen.
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